Aromatherapie: Räuchern mit heimischem Baum Harz
- Petja Koleva
- 3. Jan.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Jan.
Schon immer haben sich unsere Vorfahren aus den Schätzen der Natur- und Waldapotheke bedient. Das Baum Harz galt immer schon als das Gold des Waldes und seit jeher wird es in der Naturheilkunde in Harzsalben und -seifen eingesetzt. In der Aromatherapie wird es als Teer destiliert oder beim Räuchern eingesetzt.

Harz verschließt nicht nur Baumwunden, sondern auch körperliche und seelische Wunden des Menschen. Um auf körperlicher Ebene zu wirken, kann man das Harz in Salben oder Seifen verarbeiten. Auf seelischer Ebene wirkt es, wenn man Harz verräuchert. Baumharz gilt beim Räuchern als heimischer Waldweihrauch und dieser ist in der Wirkung kaum zu übertreffen. Seine reinigende Kraft und der kräftige, würzige Wohlgeruch belben unsere Sinne und verbinden uns mit unserem Ursprung und den Urkräften der Natur.
Beim Sammeln von Baumharz sollte man stets darauf achten, Bäume nicht mutwillig wegen ihres Harzes zu verletzen und nur soviel zu sammeln, sodass man dem Baum keinen Schaden zufügt. In der Aromatherapie hat das Räuchern mit heimischen Baum Harz lange Tradition. Heute möchte ich euch drei heimische Baum Harze (Fichte, Waldkiefer, Lärche) zum Räuchern vorstellen:

Waldkiefer: Schutz vor bösen Mächten
(Pinus sylvestris)
Vom Waldkiefer kann man beim Räuchern das Harz, die Zapfen, das Holz, die Rinde, die Nadeln und die Sprossen verwenden.

Kiefernharz durftet beim Verräuchern sanft, warm, zurückhaltend, harzig-waldig und balsamisch. Es wirkt desinfizierend, reinigend, klärend, schützend, erwärmend, stimulierend und stärkend. Außerdem macht es Stimmungen weich, kräftigt und entspannt die Nerven. Zudem stärkt es die Lunge, vertreibt Melancholie, löst Restemotionen und Schuldgefühle, bringt Geist und Seele in Einklag und lässt rastlose Menschen zur Ruhe kommen. Kiefernharz wirkt zudem noch intensiver als Fichtenharz.
Kiefernharz wurde übrigens schon von den Germanen zum Schutz vor bösen Mächten und für medizinische Zwecke genutzt. Es ist ein wirksames altes Heilmittel bei Lungenkrankheiten, fördert die Durchblutung und stillt Hustenreiz.
Fichte: Der Weihrauch der heimischen Wälder
(Picea abies)
Von der Fichte kann man, wie von dem Kiefer auch, alle Pflanzenteile verwenden: Harz, Zapfen, Holz, Rinde, Nadeln und Sprossen.

Das Harz duftet würzig und wirkt keimtötend, desinfizierend und reinigend. Es regt die Selbstheilungskräfte an, schützt vor störenden Einflüssen, klärt die Atmosphäre, hilft bei der Heilung alter seelischer Wunden, fördert die Konzentration, macht den Brustraum frei, öffnet uns für neue Impulse und unterstützt uns dabei, uns selbst treu zu bleiben.
Bei der Landbevölkerung und bei den Bauern galt das Fichtenharz als "Weihrauch der heimischen Wälder" und wurde von dieser Bevölkerungsschicht schon immer verräuchert und medizinisch genutzt - lange bevor Weihrauch erschwinglich wurde und so das heimische Harz verdrängt hat.
Man glaubte, in der Fichte wohne ein weiblicher, schützender Baumgeist, der beim Räuchern seine Kraft entfalte.
Europäische Lärche: Das Symbol für Neuanfang und Wagemut
(Latrix decidua)
Zum Räuchern können von der Lärche das Harz, die Zapfen, das Holz, die Rinde und die Nadeln verwendet werden.

Beim Räuchern entwickelt die Lärche einen unvergleichlich edlen, feinwürzigen Duft. Lärche wirkt anregend, kräftigend, stimulierend und schützend. Sie unterstützt den Neubeginn, stärkt das Selbstvertrauen, gibt positive Energie und lindert Atemwegserkrankungen.
In mythologischen Überlieferungen dient die Lärche der Baum Feen als Tanzplatz und Wohnstätte. Die Lärche ist ein Baum des Neuanfangs, Spontaneität, Wagemut, Erneuerung und soll zudem Glück bringen. Das aus dem Harz gewonnene "venezianische Terpentin" wurde zur Blutstillung, bei Nerven- und Ohrenschmerzen, Hauterkrankungen, Gallensteinen, Wurmbefall und Durchfall verwendet. Die Rinde trug man pulversiert auf eitrige und schlecht heilende Wunden auf.
Schlusswort: über das Sammeln von Harzen und Hölzern

Die beste Sammelzeit für Harze ist während der sogenannten Hundstage (23. Juli bis 23. August), also im Hochsommer, weil um diese Zeit der Wassergehalt im Harz am niedrigsten ist. Am besten eignet sich zum Räuchern hartes, eingetrocknetes Harz, das schon einige Jahre alt ist. Man kann aber auch getrocknetes Holz, Zapfen, Nadeln oder Nadeln verwenden. Beim Räuchern gilt der Grundsatz: weniger ist oft mehr und verlasse dich auf deine Intuition!
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